Mind Control by King Stephen

Mind Control by King Stephen

Autor:King, Stephen
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-Heyne HC
veröffentlicht: 2016-07-25T16:00:00+00:00


3

Freddi Linklatter – einst Kollegin von Brady Hartsfield bei dem Computerservice-Team von Discount Electronix, bevor Brady sich als Monster entpuppt hat – sitzt an ihrem Küchentisch und dreht mit einem Finger einen silbernen Flachmann im Kreis herum, während sie auf den Mann mit der noblen Aktentasche wartet.

Dieser Mann nennt sich Dr. Z, aber Freddi ist nicht bescheuert. Sie kennt den Namen, der zu den Initialen auf der Aktentasche gehört: Felix Babineau, Chefarzt der Neurologie im Kiner Memorial.

Ob er wohl weiß, dass sie das weiß? Wahrscheinlich schon, und es ist ihm egal. Aber merkwürdig ist das schon. Sehr merkwürdig. Er ist über sechzig Jahre alt, ein richtiger Oldie, aber er erinnert sie an jemand viel Jüngeren. An jemand, der zufällig der berühmteste (oder eher berüchtigtste) Patient dieses Dr. Babineau ist.

Der Flachmann dreht und dreht sich. Auf seiner Seite eingraviert ist GH & FL 4Ever. Tja, 4Ever hat gerade mal zwei Jahre lang gedauert, und Gloria Hollis ist inzwischen schon eine ganze Weile auf und davon. Babineau – oder meinetwegen Dr. Z, was sich anhört wie der Name des Schurken in einem Comic – war teilweise der Grund dafür.

»Der ist einfach gruselig«, hat Gloria gesagt. »Dieser alte Knacker ebenfalls. Und das Geld ist auch gruselig. Es ist zu viel. Ich weiß nicht, in was die beiden dich da hineingezogen haben, Fred, aber früher oder später fliegt dir das alles um die Ohren, und ich will nicht zum Kollateralschaden gehören.«

Natürlich hatte Gloria außerdem eine andere Frau kennengelernt, die ein ganzes Stück besser aussah als Freddi mit ihrem eckigen Körper, ihrem kantigen Kiefer und ihren narbigen Wangen, doch darüber wollte sie nicht sprechen, o nein.

Und der Flachmann dreht und dreht sich.

Anfangs hat alles so einfach ausgesehen, und wie hätte sie wohl auf das Geld verzichten können? In ihrem Job bei der Cyber Patrol hat sie kaum etwas auf die hohe Kante legen können, und mit den Aufträgen, die sie seit dem Ende von Discount Electronix als freie IT-Beraterin aufgetrieben hat, konnte sie sich gerade mal über Wasser halten. Eventuell wäre es besser gelaufen, wenn sie über das verfügen würde, was Anthony Frobisher, ihr früherer Chef, gern als »soziale Kompetenz« bezeichnet hat, aber das war noch nie ihre Stärke. Als der alte Knacker, der sich Z-Boy nennt (du lieber Himmel, das ist echt ein Name wie aus einem Comic), ihr sein Angebot unterbreitet hat, war das wie ein Geschenk des Himmels. Damals wohnte sie in einer beschissenen Bude an der South Side in dem Stadtviertel, das gemeinhin als Hillbilly-Himmel bezeichnet wird, und war trotz der Summe, die der Typ ihr schon gegeben hatte, mit einer Monatsmiete im Verzug. Was hätte sie da tun sollen? Fünftausend Dollar in den Wind schreiben? Vergiss es!

Der Flachmann dreht und dreht sich.

Der Typ ist spät dran; vielleicht kommt er überhaupt nicht, was vermutlich ohnehin das Beste wäre.

Sie erinnert sich daran, wie Z-Boy sich in ihrer Zweizimmerwohnung umgesehen hat, in der die meisten ihrer Habseligkeiten in Papiertüten mit Handgriff verstaut waren (sie konnte sich nur allzu leicht vorstellen, wie diese Tüten



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